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Alle fuhren nach Rimini oder Mallorca. Wir saßen in Dänemark. Jeden Sommer. Eine lange Sommerferien-Kindheit und -Jugend lang, die zwischen duftenden Erika-Feldern, salziger Nordseeluft und diesem aparten skandinavischen Lebensgefühl stattfand, habe ich stets mit sanftem Neid meinen Freundinnen hinterher gewunken, deren Eltern sich für den Süden entschieden hatten.
Die ersten Flirt-Erzählungen dieser Mädchen hatten jenen Dolce-Vita-Flair, den wir aus Sophia-Loren-Filmen kannten. Ich knutschte Ole hinter einem rostroten Holzhaus in einer dieser endlos hellen Dänemark-Sommernächte. Die Haut meiner Freundinnen kam stets sonnengeküsst zurück – bei uns hatte das Sommerwetter eher Glücksspiel-Charakter; diverse Ferien habe ich gefühlt vollständig in gelber Öljacke zugebracht.
Erst sehr viel später bin ich erstmals in das Land gereist, das inzwischen jeden Sommer von deutschen Studienräten besetzt wurde. Für mich lange ein Grund, um die schöne Toscana einen Bogen zu machen, der teilweise bis Bali reichte. Heute fallen mir immer mehr Regionen Italiens ein, die ich noch erkunden möchte, auf Glamping-Plätzen, in Ferienhäusern, in ausgewählten Bed & Breakfasts.
Zur Inspiration ist mir ein sehr, sehr schönes Buch in die Hände gefallen: „Ein Sommer wie damals“ von Claudio Del Principe (ein Name, bei dem mir direkt wieder die Teenager-Love-Stories einfallen …). Seit knapp 2 Monaten ist die gebundene Ausgabe erhältlich, das auf 244 Seiten und mit vielen Stories und Fotos drumherum die Küche, aber auch das Lebensgefühl Italiens zelebriert.
Claudio del Principe sei „die Besessenheit fürs Kochen“ in die Wiege gelegt worden, weiß die Pressemitteilung – und wirklich machen seine Rezepte zu Klassikern der italienischen Küche sofort Lust, sich in die Küche zu stellen und loszulegen. Der Autor, der auch einen eigenen kulinarischen Blog führt, feiert „le donne“, die Frauen, ebenso wie einen Oktopussalat, rät uns, einen Fischer zum Freund zu haben, damit wir sein „Schwertfisch-Carpaccio“ in fangfrischer Qualität nachkochen können. Er klärt jede Frage zu Café oder Cappuccio und ob man oder eben nicht sein Cornetto hineintunkt. Vergisst auch nicht das Traum-Dessert Caffè affocato, die Kugel Vanilleeis unterm Espresso – eine Delikatesse, nach der ich mich eigentlich immer sofort auf eine beschattete Sonnenliege für den Nachmittagsschlaf sinken lassen müsste.
Zwischen den appetitlichen Rezepten, die einfach in jeden Haushalt gehören, bindet Del Principe immer wieder charmante Gedankenschleifen um italienische Eigenheiten zu Kultur und Klatsch, wie sie zum Bild des perfekten Italo-Sommertraums ebenso gehören wie Olivenöl, Cocco-bello, Burrata und ein Limoncello-Likör auf den gedeckten Tisch, ob an der Adria, am Garda-See, in den Sabina-Hills über Rom oder an den Küsten von Sardinien über Elba bis Sizilien und Apulien. Dieses Buch ist wirklich eine Liebeserklärung.
Und weil wir Deutschen von unseren lebhaften europäischen Freunden zwar vieles gelernt haben, aber in weiten Strecken nicht, wie eine „Spaghetti alla carbonara“ zubereitet – kommt hier das wahre Rezept von Claudio!
Feines Meersalz
Mich wundert es immer ein wenig, dass 99 % der Menschen zuwissen scheinen, dass keine Sahne und kein Schinken an eine Carbonara gehört – und doch ist das genau das, was außerhalb Italiens (und manchmal sogar dort) oft serviert wird. Leider. Hier das unverfälschte Rezept. Jetzt gibt es keine Ausrede mehr.
Wir wünschen euch guten Appetit – auf klassisch italienische Köstlichkeiten ebenso wie auf eine nächste Reise in das Land von amore, vino e ragazze.
Inspiriert euch dafür gern im Angebot unseres Travel-Partners.
Claudio Del Principe, „Ein Sommer wie damals“, 240 Seiten, 200 Abbildungen, 29,90 Euro, Leinenband mit Schutzumschlag, erschienen im BrandstätterVerlag, ISBN 978-3-85033-968-1
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