
Corona und die Folgen der Pandemie werden uns noch etwas länger in Atem halten. Da besinnt sich, wer viel Zeit in den eigenen 4 Wänden verbringen muss, möglicherweise darauf, dass…
Da stehen wir nun und kochen stundenlang Marmelade ein, ziehen unsere Tomaten und Erdbeeren, stricken, stopfen Wurst und Imkern. Wir machen Dinge wieder selbst, nehmen uns Zeit, unser Essen zuzubereiten, und drapieren bei jedem sich anbietenden Geburtstag stolz das selbst gemachte Pflaumenmus auf dem Gabentisch.
Die Menschen wollen wieder etwas mit ihren Händen erschaffen. Am Ende eines selbst bestimmten Prozesses ein fertiges Produkt haben, das vielleicht so sonst niemand hat, und zufrieden mit uns sein. Ein großartiges Gefühl!
Vielleicht ist dieses Phänomen eine Reaktion der westlichen Gesellschaften auf übervolle Läden, die Verfügbarkeit von prinzipiell Allem im Übermaß – und auf das Unvermögen, sich über irgend etwas von alldem noch tief begeistern zu können.
Verbreitet zumindest ist seit Kurzem, dass DIY (Do it yourself), das Selbermachen also, Stress abbaut. Wir nehmen uns nämlich Zeit für diese eine Sache und konzentrieren uns darauf ohne Ablenkung. Singletasking statt Multitasking!
Dass uns das gleichzeitige Abarbeiten diverser Aufgaben weder sonderlich gut gelingt noch gar gut tut, das wurde schon länger vermutet. Jetzt wurde der wissenschaftliche Beweis nachgereicht:
„Neue Studien zeigen: Wir werden heute im Schnitt alle 11 Minuten unterbrochen – und brauchen 7 Minuten, um wieder voll konzentriert weiter arbeiten zu können. Bleiben lediglich 5 zusammenhängende Minuten, die wir bei einer Sache bleiben. Damit nicht genug: Wir haben auch das Gefühl verloren, wirkliche ‚Ergebnisse‘ zu erzielen. Resultate unserer Arbeit lassen sich kaum noch benennen. Wenn man sich fragt, was man eigentlich den ganzen Tag getan hat, bleibt oft nur das unbefriedigende Gefühl von tausend Kleinigkeiten und ‚Stress‘, ohne wirklich etwas zu Ende gebracht zu haben.“
Nur 5 Minuten konzentrieren wir uns also noch am Stück auf eine Sache? Diese Aussage der Diplompsychologin Ines Imdahl hat schon eine leichte Schockwirkung.
Ich bin in der Generation Dauerreiz groß geworden. Und weiß aus eigener Erfahrung, wie viel Befriedigung mir Singletasking geben kann. Kleines Beispiel: Ich nehme mir jedes Jahr im Dezember ein Wochenende lang mit meiner Schwester Zeit, eigene Plätzchen zu backen. Wir kneten, dekorieren, naschen, lachen und erzählen. Wir sind so vertieft in unsere Arbeit, dass wir glatt vergessen, unsere Smartphones zu checken. Ups! Das kommt wirklich in den seltensten Fällen vor. Das Ergebnis sind einige Kilo Kekse mit feinstem Zuckerguss und Schokolade sowie ein Wochenende, an das wir uns erinnern. Weil wir es intensiv erlebt haben.
Der Wiederentdeckung des Bienenzüchtens (gerade bei jungen Frauen ganz hoch im Kurs) widmete unlängst sogar die Welt einen Artikel. Auf die Frage, warum sie das mache, antwortete eine Jungimkerin, Imkern sei das neue Yoga: „Du kannst entspannen, es macht zufrieden, du findest Ausgleich zum Stress.“ Und Parallelen oder vielleicht sogar eine Beziehung zwischen dem DIY-Trend und Yoga sind tatsächlich zu finden. Beide Freizeitbeschäftigungen holen uns in den Moment, in die Kraft des Augenblicks.
Sich voll und ganz einer Sache hinzugeben, sie zu erleben, zu erfahren, darin aufzugehen und zur Belohnung eine tiefe Zufriedenheit zu spüren: All das müssen wir teilweise neu lernen. Wie schwer fällt es uns, einmal ohne Ablenkung zu arbeiten? Den meisten dürften es „Sehr schwer“ fallen.
Beim Imkern muss man schon gut fokussieren, schon um nicht gestochen zu werden. Ich würde meine Matte also nicht gleich gegen drei Bienenvölker eintauschen. Aber beim sonstigen Selbermachen bin ich absolut dabei.
Unzählige Inspirationen, wie ihr euch kreativ austoben könnt, findet ihr übrigens auf Pinterest.
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Hach, alles könnte so schön sein. Schön glatt, schön gleichmäßig. Jeder Morgen, jeder Tag, mit Chance auch noch der Abend. Wenn – das Wörtchen wenn nicht wäre. Und wenn Foundations…
Meditation ist nichts, was mir (ohne Anleitung) je leicht gefallen wäre. Zu viel Geschnatter im Kopf, das übliche. Und ich hatte wie die meisten Menschen eine Vorstellung davon, was Meditation…
Danke for the mention of my bench! 😀